Lüken möchte nicht für sich Priester sein, sondern für andere. Er wünscht, dass sich Evangelium und Lebenswirklichkeit treffen, dabei möchte der Theologe als „Ausspender und Übersetzer der Geheimnisse, die wir in Kirche zelebrieren“ helfen.  „Als Christen versammeln wir uns, weil wir Christus in unserer Mitte wissen“, erklärte er. „Diese Wirklichkeit meiner Gotteserfahrung möchte ich weitergeben“, sagte der Barßeler. Entsprechend wählte er seinen Primizspruch: „Der Herr sei mit Euch“.

Der 28-jährige ging nach dem Abitur in Friesoythe direkt zum Studium der Theologie ins Priesterseminar Borromaeum nach Münster. Dort studierte er bis zu seinem Vordiplom im Jahr 2008 Philosophie und Theologie. Motiviert durch den Regens, den Leiter des Priesterseminars, setzte er anschließend sein Studium in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana fort. Traditionell sind immer auch Studierende aus Deutschland an dieser Universität, gemeinsam leben sie im Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum.

Nach Abschluss des Studiums und einem Pastoraljahr in Recklinghausen wird er 2012 in Münster zum Diakon geweiht. Sein anschließendes theologisches Aufbaustudium, das sogenannte Lizentiat, belegte er mit dem Schwerpunkt Berufungsastoral ebenfalls in Rom.  Lüken wird als Absolvent der Päpstlichen Universität in Rom und nicht, wie viele andere Münsteraner Priesteramtskandidaten, im Dom zu Münster geweiht. Traditionell findet diese Weihe immer am 10. Oktober statt.

Gemeinsam mit Lüken sollen zwei weitere Priester und vier Diakone geweiht werden. Vorher, so berichtet er, werden sie in Exerzitien, die am Donnerstag begonnen haben, ihren Fokus noch einmal darauf lenken, was für die Weihe und die ersten Tage im Amt wichtig ist, nämlich die  „Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen“.

Johannes Hörnemann