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Pressemeldung

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08. Januar 2016

BDKJ bekennt sich zum christlich geprägten Rechtsstaat

Stellungnahme zu den Vorfällen aus der Silvesternacht

Die derzeitige Diskussion über die zahlreichen sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof und auch an weiteren Orten, wird verständlicherweise emotional geführt.
Mit Sorge verfolgen wir manche Diskussionsbeiträge und Entgleisungen, vor allem auch in den sozialen Medien.

Christine HakerGroßansicht öffnen


Die derzeitige Diskussion über die zahlreichen sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof und auch an weiteren Orten, wird verständlicherweise emotional geführt. Der BDKJ versteht sich als ein politisches und innerkirchliches Sprachrohr junger Menschen. Mit Sorge verfolgen wir manche Diskussionsbeiträge und Entgleisungen, vor allem auch in den sozialen Medien. So wollen wir drei Grundüberzeugungen festhalten, die wir von den politisch Verantwortlichen, aber genauso für unsere Diskussionskultur einfordern.

1. Rückhaltlose Aufklärung
Jede Form sexueller Gewalt zielt auf die Würde der betroffenen Person. In Köln und andernorts wurden viele Frauen Opfer sexueller Übergriffe. Wir verurteilen dies aufs Schärfste!

Unser Rechtssystem geht, geprägt durch ein christliches Menschenbild, von der Verantwortung des Einzelnen für sein Tun und Lassen aus. Daher hilft es Niemandem, wenn jetzt - ohne genaue Sachkenntnisse - pauschale Verbindungen zur Flüchtlingspolitik gezogen werden.

Als Rechtsstaat schulden wir den Opfern zuallererst rückhaltlose Aufklärung. Erstes Ziel muss es sein, dass die Täter ohne Rücksicht auf Herkunft oder Status, der Gerichtsbarkeit zugeführt werden. Dafür müssen den zuständigen Behörden alle Möglichkeiten polizeilicher Ermittlungsarbeit offen stehen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Personenbeschreibungen eine Herkunft aus dem nordafrikanischen oder arabischen Raum nahe legen dürfen. Das hilft den Täterkreis einzugrenzen.

2. Keine Vorverurteilungen
Unser Rechtssystem geht, geprägt durch ein christliches Menschenbild, von der Verantwortung des Einzelnen für sein Tun und Lassen aus. Daher hilft es Niemandem, wenn jetzt - ohne genaue Sachkenntnisse - pauschale Verbindungen zur Flüchtlingspolitik gezogen werden. Im Gegenteil: Das Leid der Opfer wird so für die politische Auseinandersetzung instrumentalisiert. Wir kennen keine Sippenhaft! Die Täter müssen personenunabhängig als das bezeichnet werden, was sie sind: Sexualstraftäter, Diebe und Räuber.

Frauen und Männer haben in Deutschland die gleiche Würde und Rechte. Von dieser Grundüberzeugung dürfen wir nicht abweichen.



3. Bekenntnis zu unseren Grundwerten
In Deutschland haben Frauen und Männer gleiche Würde und gleiche Rechte. Von dieser Grundüberzeugung dürfen wir als Gesellschaft keinen Deut zurückweichen. Die Übergriffe von Köln machen leider auch deutlich, dass diese Werte zu verteidigen sind. Wir fordern, dass die staatliche Gewalt dazu an allen Orten und zu allen Zeiten in die Lage versetzt wird. Wenn nötig durch mehr Personal für die Polizei. "No-Go-Areas" darf es in einem Rechtsstaat nicht geben. Eines muss klar sein: Wer hier mit uns leben möchte, muss die im Grundgesetz festgeschriebenen Rechte für jeden Menschen achten und fördern.

Im Namen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Landesverband Oldenburg, Christine Haker, Vorsitzende.