Der Jugendhof sei eine starke Marke der katholischen Kirche, die über viele Jahrzehnte Menschen angezogen habe und mit der viele Menschen Erinnungen und Emotionen verbinden würden, sagte Genn in seiner Predigt. „Hier können Sie junge Menschen in die Tiefe und Weite des Lebens und in die Schönheit des Glaubens führen“, sprach er die Betreuer und Gruppenleiter an. Junge Menschen sollten hier auch für politische Fragen interessiert werden. Wer den Jugendhof erlebt habe, könne nicht dem Rechtsextremismus verfallen und würde niemals gegen Flüchtlinge demonstrieren, zeigte er sich überzeugt. Sie sollten vielmehr sensibel gemacht werden für die Gaben der Schöpfung und sich gegen eine Wegwerfgesellschaft stellen.
Beim anschließenden Festakt dankte BDKJ-Landespräses Holger Ungruhe den Firmen und Handwerkern, die mit großen Einsatz und bis zum letzten Moment auf der Baustelle gearbeitet hätten. Besonders begrüßte er die vielen Vertreter der BDKJ-Mitgliedsverbände: „Für Euch haben wir den Jugendhof gebaut.“ Jugendhofleiter Martin Scholz dankte den Mitarbeitern und Gästen, die in den letzten 20 Monaten bei laufendem Betrieb den Lärm und Dreck des Umbaus ertragen hätten. Das neue Gebäude, so erläuterte es Architekt Ulrich Recker aus Westerstede, verkleinere zwar die grüne Mitte der Anlage, lasse dafür aber mit seiner Lage Gestaltungsspielraum im Randbereich.
Anfang 2017 hatten die Bauarbeiten begonnen. 5,25 Millionen Euro kostete die Maßnahme. Der helle Neubau verfügt neben den Seminarräumen über 78 Betten in zwei- bis vier-Bett Zimmern. Jedes ist mit WC und Dusche ausgestattet, mehrere sind rollstuhlgerecht geplant. Das neue Seminarhaus ist für unterschiedliche Gruppengrößen flexibler nutzbar als das alte. Auch einzelne Zimmer können jetzt gebucht werden. „Jugendliche fühlen Räume, und hier sind sie ästhetisch und gleichzeitig bescheiden schön“, zollte Bischof Felix dem Architekten Respekt für seine einfühlsame Planung. Weihbischof Theising dankte dem Oldenburger Kirchensteuerrat für die Bereitstellung der finanziellen Mittel. Hier werde eine exzellente Arbeit geleistet, sagte er. Der Jugendhof sei eine phantastische Einrichtung im Oldenburger Land und dieser Neubau ein Signal für die Jugendarbeit.
Grüße des Landkreises richte die stellvertretende Landrätin Elisabeth Schlärmann aus. So etwas wie den Jugendhof habe es zu ihrer Jugendzeit leider nicht gegeben. Die Werte, die hier vermittelt würden, seien wichtig. „Der Jugendhof ist das beste Beispiel dafür, dass Kirche nicht alt und starr ist.“ Auch Simone Göhner, die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Vechta, bezeichnet das Haus als Bereicherung für die Stadt und wünschte ihm alles Gute. Dankbar für Neubau zeigten sich auch Sophia Möller und Stephan Christ vom BDKJ-Landesvorstand. Er würde viele neue Möglichkeiten für die Jugendarbeit schaffen und sei daher eine gute Investition in die Zukunft. Bevor sich die Gäste dem Büfett zuwandten, segnete Bischof Genn die Kreuze für alle Räume und auch den Neubau.