Am Dienstag starten über 50 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Offizialatsbezirk Oldenburg zum Weltjugendtag nach Krakau. Das letzte Treffen fand 2013 in Brasilien statt. Als Dank für den dort erlebten herzlichen Empfang und die große Gastfreundschaft luden Pfarrer Heiner Zumdohme –noch in seiner Zeit als Jugendseelsorger für die Region- und Weihbischof Heinrich Timmerevers die brasilianischen Organisatoren aus dem brasilianischen Recife nach Deutschland ein. Sie werden die deutschen Pilger nach Polen begleiten und verbringen vorab noch drei Tage im Oldenburger Münsterland.
Der Karneval verbindet Damme und Brasilien. „Am Ende werdet ihr sagen, dass ihr jedes Jahr nach Damme müsstet, weil es besser sei als bei euch“, scherzte Zumdohme in Richtung seiner acht Gäste zur Eröffnung des gastlichen Gottesdienstes.
In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte Zumdohme die Gastfreundschaft und den Mut sich auf das Fremde einzulassen. „Wie gehen wir mit dem Unbekannten in unserem Leben um“, fragte er, man tue sich schwer mit dem Fremden. Desto mehr lobte Zumdohme den Mut des biblischen Abrahams, der auf das Fremde zugeht und schließlich in der Begegnung Gott entdeckt. „Habt keine Angst vor dem Fremden. Stell Dich ihm, in der Begegnung könnte sich ein Besuch Gottes in Deinem Leben ereignen“, ermutigte der Priester. Man solle zwar bodenständig bleiben und Gott nicht überall reindichten, sagte Zumdohme. Aber der Gesellschaft helfe diese Einstellung, gerade jetzt, wo viele Menschen auf der Flucht in die Region kämen. Um das Gehörte in die Tat umzusetzen, lud er ein, noch im Gottesdienst die Plätze zu verlassen und auf einen bisher unbekannten Menschen zuzugehen. Sofort vernahm man lebendiges Plaudern und Lachen. Man sprach über die Bänke hinweg, viele standen auf und lernten einander kennen. „Ihr seht und hört: Wenn man sich dem Fremden öffnet, ist Leben in der Hütte“, stellte Zumdohme fest, „und wo Leben ist, ist Jesus Christus.“