Kossen: „In Wirklichkeit leben wenige auf dem Rücken von vielen.“ Zu fragen sei: „Wie viel Konsum nehme ich für mich in Anspruch?“ Und: „Kann es richtig sein, dass ein Kilo Klopapier teurer ist als ein Kilo Fleisch?“ Nur ein Umdenken, ein Gesinnungswandel könne ein besseres Leben für alle bewirken: „Solidarität statt Egoismus, Gerechtigkeit statt Ausbeutung und Ausgrenzung“, forderte er vor mehreren hundert Gottesdienstbesuchern im Rahmen des traditionell stattfindenden Freiluftgottesdienstes.
Was kann der Konsument tun? Wer es sich leisten könne, solle beim Einkaufen darauf achten, ob zum Beispiel Kaffee ein Gütesiegel habe. Verbände könnten bei Grillabenden, Kaffeenachmittagen und Versammlungen überdenken, nach welchen Kriterien sie einkaufen.
Regionale Vermarktung lebe von regionaler Nachfrage, sagte Kossen. „Ich muss auch nicht zu jeder Zeit alle Früchte und Blumen aller Art kaufen können.“
Der Theologe appellierte dazu, Politiker nach ihrem Beitrag zu fragen, aber auch Landwirte anzusprechen, „um sie damit aus ihrer Isolation zu holen“.
Kossen: Wo all dies geschehe, „da ist Pfingsten, da ist besseres Leben für alle, da ist Gottes Gegenwart spürbar mitten unter den Menschen.“
Sich der inneren Wandlung nicht zu entziehen, dazu rief auch Offizialatsrat Bend Winter auf. „Christsein ist keine Kuschelecke“, sagte der Geistliche Beirat des Komitees aller katholischen Verbände im Oldenburger Land. Eine veränderte innere Haltung wirke in die Gesellschaft und Politik, in Wirtschaftssysteme und Finanzgebaren, in Unternehmenssteuerung und Arbeitsverhältnisse. Winter: „Überlassen wir das Leben nicht den Profitgeiern.“
Die Bewegung lädt alle Interessierten ein, mit zu machen. Eine finanzielle Förderung von Aktionen ist möglich.
Weitere Infos auch unter www.wandelherz.de.
Text: Dietmar Kattinger