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16. März 2018 - Dinklage, Oldenburger Land

Mit brennender Sorge

Katholische Jugend setzt Lichtzeichen für Fremdenfreundlichkeit 

Mit brennender Sorge und Verwunderung habe Papst Pius XI. im Jahr 1937 den zunehmenden Druck auf die Gläubigen beobachtet, berichtete Alexander Pohl den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Donnerstagabend bei der Aktion Lichtzeichen. Den Papst habe die Situation der Gläubigen gesorgt, die der Botschaft Jesu treu blieben und nicht den nationalsozialistischen Ideen folgten. Der Kurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg schilderte damit Pius Beweggründe für das päpstliche Lehrschreiben „Mit brennender Sorge“. Es ist die historisch einzige Enzyklika, die direkt in deutscher Sprache veröffentlicht wurde, damit die deutsche Bevölkerung sie direkt habe lesen können. 

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Von Galen habe gewusst, dass er mutig für seine Werte einstehen musste, und dass er dabei auch auf Hilfe von Gott zählen konnte, erklärte BDKJ-Präses und Jugendpfarrer Holger Ungruhe im Hof des Klosters Burg Dinklage.

Ein prominenter Katholik, der sich mutig gegen das nationalsozialistische Regime engagiert habe, sei Clemens August Kardinal Graf v. Galen gewesen, schilderte BDKJ-Präses Holger Ungruhe. Deshalb versammeln sich jedes Jahr am Vorabend von Galens Geburtstag auf Einladung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Jugend der Kirchengemeinde St. Catharina Dinklage, einige Hundert Menschen um ein Lichtzeichen zu setzen. Von Galen wurde vor 140 Jahren, am 16. März 1878, auf der Burg Dinklage geboren. 

"Die Aktion Lichtzeichen will jedes Jahr ein Signal in die ganze Welt senden“, rief Ungruhe beim Start in der Dinklager Pfarrkirche. „Ein Signal für Fremdenfreundlichkeit, Toleranz und eine bunte Gesellschaft“, sagte er. Kardinal v. Galen habe sich mutig gegen die Euthanasie erhoben, gegen die Tötung von Menschen mit Behinderung durch die Nazis. Auch heute sei es wichtig, sich mutig wie von Galen für den Frieden einzusetzen. „Wir machen uns auf den Weg, um Friedensmenschen zu werden“, erklärte Ungruhe. Mit zahlreichen Fackeln erleuchtet und geführt von Bannern der katholischen Verbände, machten sich die Gläubigen auf den Fußweg zur Burg Dinklage. 

Spielerisch verdeutlichten die Organisatoren bei einem Zwischenstopp, dass man im Kontakt mit Fremden nach dem Verbindenden suchen solle. In mehreren Spielrunden versammelten sich dafür alle, die gleiche sichtbare oder unsichtbare Merkmale haben. Alle, die schon mal Frieden gestiftet haben, alle, die schon mal Liebeskummer hatten, oder alle, die eine Brille tragen. „Wir Jugendverbandler schauen nicht auf Unterschiede, wir suchen nach Gemeinsamkeiten“, resümierte Ungruhe die Übung. 

Die Enzyklika habe auch heute noch eine aktuelle Note, erklärte Pohl. „In Zeiten, wo Menschen das ‚christliche Abendland‘ mit unchristlichen Ideen verteidigen wollen, und Hass und Rassismus im Christsein verstecken, da sind wir immer noch aufgerufen uns entschlossen dagegen zu stellen und offen und freundlich wie Jesus auf die Menschen zuzugehen“, betonte er. Die Teilnehmer der Aktion Lichtzeichen lud er ein, ihre Sorgen, die Themen, die sie mit brennender Sorge beobachten, auf kleine Zettel zu schreiben. In einem Lichtzeichen, einem großen Feuer, wurden diese Zettel beim Abschluss auf der Burg Dinklage verbrannt. Von Galen habe gewusst, dass er mutig für seine Sorgen einstehen musste, dass er dabei aber auch auf Hilfe von Gott zählen konnte, erklärte Ungruhe. „Wir übergeben unsere Sorgenzettel im Feuer an Gott, als Symbol dafür, dass auch wir nicht alleine sind“, schloss der Priester. 

Johannes Hörnemann