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Pressemeldung

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09. November 2016 - Vechta

Stellungnahme zum Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA

Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten hat uns überrascht und schockiert. Und natürlich fragen wir uns, wie ein Mann zum Präsidenten gewählt werden kann, der sich derart herablassend gegenüber Frauen und Minderheiten verhält. Sein ganzer Wahlkampf war darauf aufgebaut Ängste und Hass zu schüren. Es erfüllt uns mit großen Sorgen, dass diese Strategie Erfolg haben konnte. 

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Peter Stromann, BDKJ-Vorsitzender

Im Moment ist noch völlig unklar, was dieses Wahlergebnis für das Verhältnis Deutschlands zu seinem Verbündeten, den Vereinigten Staaten bedeuten wird. Heute treibt uns vielmehr die Frage um, welche Schlüsse wir kurz vor einem für unser Land so wichtigen Wahljahr zu ziehen haben. Heute haben wir vor allem Fragen.

Wir müssen seit geraumer Zeit beobachten, dass der politische Dialog in Deutschland rauer geworden ist. Populistische Rechte ziehen in unsere Parlamente ein und bringen Tausende auf die Straßen. Eine erste Analyse der Ergebnisse in den USA zeigt, dass Trump seine Stimmen bei eher ungebildeten Weißen aus der sozialen Unterschicht geholt hat. Er hat die überzeugen können, die sich abgehängt fühlen. Das sollte uns eine Lehre sein!

Was tun wir dagegen, dass die viel zitierte soziale Schere immer weiter auseinander geht? Gibt es vielleicht auch schon in Deutschland eine schweigende Mehrheit, die mit dem politischen System und seinen Verantwortungsträgern innerlich schon gebrochen hat? Wie viele sind schon verführbar für einen selbsternannten Heilsbringer? Diese Fragen müssen wir uns in Deutschland dringend stellen!
Jede Demokratie hat ein Problem, wenn sich große Teile der Bevölkerung nicht verstanden oder als Verlierer des Systems fühlen. In einer sozialen Marktwirtschaft darf das eigentlich nicht geschehen. Wir müssen wieder Dialoge führen. Wir müssen verstehen lernen, was viele unserer Mitmenschen umtreibt. Wir müssen Sorgen und Nöte ernst nehmen. Und wir müssen uns die Mühe machen vermeintliche einfache Wahrheiten als das zu entlarven, was sie sind: Propaganda. Vielleicht wurde dies in der Vergangenheit mehr herablassend, als auf Augenhöhe getan. Hier tut Selbstkritik unserer Meinung nach gut.

Als BDKJ wollen wir unseren Anteil dazu tun. Unsere Mitgliedsverbände treten ein für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft. In unserer Bildungsarbeit versuchen wir jungen Menschen politische Partizipation nahe zu bringen. Aber auch wir sehen uns aufgefordert im kommenden Jahr unsere Anstrengungen zu vermehren. Wir wollen verstärkt für ein Deutschland, in dem jeder Mensch gut und gerne leben und sich als wichtiger Teil der Gesellschaft fühlen kann, eintreten. Nichts anderes meint es, mit einem christlichen Menschenbild Politik zu gestalten.

Für den Vorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, Landesverband Oldenburg
Peter Stromann, Vorsitzender